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Mein Land, meine Welt

Eine andere Welt ist möglich, war einer der Slogans der sogenannten Antiglobalisierungsbewegung um die Jahrtausendwende. „Antiglobalisierungsbewegung“ – ich habe diesen Namen ehrlich gesagt nie verstanden. Ich bin gar nicht gegen Globalisierung. Ganz im Gegenteil: Ich bin für Globalisierung. Ich esse indisch und italienisch (und deutsch) und höre karibische und angloamerikanische (und deutsche) Musik.

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Was soll der ganze Scheiß?

Manchmal werde ich gefragt, warum ich so politisch bin. Gar nicht so einfach zu beantworten diese Frage. Egal was ich sage, es klingt immer ziemlich abstrakt. Ich denke, es gehört einfach zu mir, ist Teil meiner Persönlichkeit.

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Einfache Leute, einfache Lösungen

Ich bin ein einfacher Mensch. Ich zähle zu den kleinen Leuten. Mein Vater war Fliesenleger, meine Mutter war Hausfrau.

Ich habe auch kein Studium abgeschlossen. Bin ich also bildungsfern?

Der Unterschicht gehöre ich aber immerhin vermutlich (noch) nicht an. Eher der Mittelschicht.

Und Sozialleistungsempfänger oder gar Fürsorgeempfänger bin ich auch nicht. Aber Lohnempfänger schon. Ein Arbeitnehmer also…

Halt, Moment mal! Wieso nehme ich Arbeit? Ich gebe sie doch. Meine Arbeitskraft. Meine Arbeitszeit. Meine Lebenszeit.

Komisch, warum heißen dann Arbeitgeber Arbeitgeber? Und Arbeitnehmer Arbeitnehmer? Ist es nicht eigentlich genau anders herum? Ich arbeite und andere profitieren davon?

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Der kleine Herr K. rechnet nach

Herr K. hat neulich gelesen, dass 14 Prozent aller Menschen, die in Deutschland leben, hier nicht wählen dürfen. Weil sie keine deutschen Staatsbürger sind.

Das sind eine ganze Menge, denkt Herr K. Dann schaut sich Herr K. die neuesten Wahlumfragen an, denn Herr K. ist neugierig. Da steht, dass bei Wahlen ungefähr 15 Prozent der Stimmen für Parteien abgegeben werden, die unter die 5-Prozent-Hürde fallen.

Herr K. findet, dass das viel ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass ungefähr 30 Prozent der Wahlberechtigten gar nicht zur Wahl gehen, kommt man dann schon auf fast 60 Prozent der Bevölkerung, die bei den Wahlergebnissen fehlen.

Herr K. kann nicht gut rechnen, aber das dürfte so ungefähr hinkommen.

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Dem kleinen Herrn K. wird es zu bunt

Herr K. freut sich auf die Neuwahlen, denn er geht gerne wählen. Schon als Kind fand er den Wahlsonntag schön. Ab 18 Uhr waren viele lustige Balken auf dem Bildschirm zu sehen.

Na ja, eigentlich waren es nur drei. Der große Balken von der CDU, der große Balken von der SPD und der kleine Balken von der FDP.

In den 80ern kam dann ein grüner Balken hinzu. Und ab den 90ern eskalierte es völlig, denn auch die PDS bekam einen eigenen Balken, und später kriegten auch die Piraten und die AfD einen eigenen Balken.

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Der kleine Herr K. und die Akten

Herr K. hat gehört, dass Olaf Scholz mal so richtig auf den Tisch gehauen hat, als er Lindner aus der Regierung geworfen hat. Also so richtig!

Das finden die Leute gut, wenn man mal so richtig auf den Tisch haut. So wie Vati damals, wenn man zu spät aus der Disco gekommen ist, denkt Herr K. Einerseits nervig sowas, andererseits auch ein Zeichen dafür, dass Vati sich Sorgen gemacht hat.

Was ja grundsätzlich gut ist, wenn sich jemand Sorgen um einen macht. Aber musste Vati dabei so laut sein, denkt Herr K. und schmunzelt. Na ja, leise auf den Tisch hauen geht ja nicht.

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Der kleine Herr K. und die Heizkosten

Herr K. ist traurig. Und fröhlich. Herr K. weiß also nicht so recht, wie ihm zumute ist.

Der Bundeskanzler hat Christian Lindner als Finanzminister entlassen. Und mit ihm sind gleich alle anderen Minister der FDP gegangen.

Bis auf einen. Der Verkehrsminister bleibt nämlich. Vielleicht weil er weiter mit Geldern des verhassten Staates Autobahnen bauen will, denkt Herr K. ein wenig gehässig.

Es ist gut, dass jetzt fast alle Liberalen weg sind, denkt Herr K. weiter. Endlich könnte die Regierung ordentlich regieren. Falls sie das überhaupt will. Und wenn sie noch eine Mehrheit hätte.

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Loyal ist das neue konservativ

Heavy Metal-Fans gelten laut einer Spotify-Studie als besonders „loyal“. Was sicherlich richtig ist, wenn man bedenkt, dass Hard Rock-Anhänger ein besonders ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein haben – und zwar in Form eines musikalischen Kanons, den jedes Szene-Mitglied kennen muss: Es ficht den Langhaar- und Kuttenträger mitnichten an, dass es Jahrzehnte her ist, dass beispielsweise AC/DC, Iron Maiden und Metallica wirklich gute oder zum Teil auch nur brauchbare Alben veröffentlicht haben. Auch andere Bands, die irgendwann einmal hoch in der Gunst standen (und die möglicherweise sogar zwei oder drei hörbare Stücke geschrieben haben), dürfen sicher sein, auch Jahrhunderte später noch Anerkennung zu finden. Auch und vielleicht gerade weil sie seitdem nur noch vollkommen belangloses Zeug herausgebracht haben. Sie trotzdem zu hören, gilt als wahre Kennerschaft.

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