18. Oktober 2022. Eintracht gegen Wolfsburg. Spiele gegen den VfL Wolfsburg sind keine Derbys. Nein, sie sind unwichtige Ereignisse, die dementsprechend emotionslos über die Bühne gehen. Wobei sie natürlich fast sogar etwas Freundschaftliches an sich haben, dementsprechend begrüßen die Gästefans aus der kleinen Nachbarstadt Wolfsburg ihre Braunschweiger Gastgeber in dem heutigen Spiel, das im Rahmen des belanglosen DFB-Pokals stattfindet, mit einem kleinen selbstgebastelten Feuerwerk, das von den insgesamt 22.000 Gästen mit einem anerkennenden Applaus bedacht wird.
Auch die Braunschweiger Fans in der Südkurve lassen es sich an diesem Abend nicht nehmen, ihrer Zuneigung zu Spielern und Angehörigen der Wolfsburger Betriebsmannschaft Ausdruck zu verleihen und haben grüne Schals und Banner auf dem eigenen Zaun drapiert.
Diese liebevolle Atmosphäre überträgt sich auf den Rasen, wo die Braunschweiger Spieler immer wieder freiwillig den Ball den Gästen überlassen. Kann es ein größeres Zeichen der Freundschaft zwischen diesen beiden Vereinen geben? Vergessen die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter bei den letzten beiden Zusammentreffen, bei denen den Wolfsburgern grundlos der Sieg geschenkt worden war, vergeben die unschöne Szene, als Mario Gomez durch eine dilettantisch gespielte Schwalbe einen Elfmeter ergaunerte. Ja, man feiert sogar die gegnerischen Spieler und gibt sich als intimer Kenner deren familiärer Verhältnisse zu erkennen: „Maxi Arnold ist ein Hurensohn“. Zum Glück ist es in unserer heutigen Zeit ja nicht mehr ehrabschneidend, Sprössling einer Sexarbeiterin zu sein. Wie schön!
Zum Spiel selbst kann ich gar nicht so viel sagen, zu unwichtig war es, dass ich allzu viele Worte darüber verlieren möchte. Aber wenn mich nicht alles täuscht, ging es 1:2 aus.
Konzentrieren wir uns lieber wieder auf die Ligaspiele.
Mehr über Eintracht Braunschweig habe ich in meinen Büchern „Blau-Gelb-Sucht„, „Eintracht Braunschweig – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ und „111 Gründe, Eintracht Braunschweig zu lieben“ geschrieben.
Hier geht es zum vierten Teil des Saisonrückblicks.