Mein Tipp: Noch zwei Bundestagswahlen und wir werden von der AfD regiert.

Wobei wir das ja eigentlich jetzt schon werden. Denn aus Angst vor der Alternative für Großdeutschland rechts überholt zu werden, wechseln alle auf die rechte Spur.

Dabei weiß doch jeder, dass die linke Spur die Überholspur ist.

Nur hier kommt man zügig voran.

Gut, vielleicht hinkt der Vergleich etwas, wenn man an die Rowdys von der FDP in ihren von Steuergeldern finanzierten Porsches denke, die lichthupend über Hitlers Autobahnen rasen, alles beiseite schiebend, was nicht sofort freiwillig Platz macht.

Generell jedoch gilt: Links kommt man gut voran. Links ist der Fortschritt. Der Fortschritt ist links.

Am liebsten natürlich bei Richtgeschwindigkeit, vielleicht sogar bei eingeschaltetem Tempomat. Aber das geht nicht immer. Manchmal muss man auch überholen. Zügig vorbeifahren am KdF-Wagen, dem bevorzugten Wahlkampfauto der AfD.

Jedenfalls nützt es nichts, sich rechts einzuordnen, in der Kriechspur. Nein, gerade jetzt heißt es, auf die linke Spur zu wechseln und fröhlich voranzufahren.

Dann kann sich auch der drohende Stau auf der rechten Spur wieder auflösen. Und Björn Höcke kann in seinem kackbraunen VW sitzen und blockwartig vor sich hinschimpfen.

Oh, wer fährt denn da in seinem Windschatten? Ist das etwa Sahra Wagenknecht? Merkt sie denn nicht, dass gar nicht an ihm vorbeiziehen kann, wenn sie immer nur hinter ihm her eiert?

Nein, das merkt sie nicht.

Sie träumt neuerdings von den guten alten Zeiten der Bonner Republik, als VW noch ein guter deutscher Weltkonzern gewesen sein soll, für den alle Bandarbeiter gerne angeschafft haben.

Höcke hingegen will noch ein bisschen weiter zurück, als es mit der (vermeintlichen) Freiwilligkeit nicht weit her war. Also als Zwangsarbeiter in Wolfsburg schufteten und starben. Deutschlands ganz große Zeit also. Bis es in Trümmern lag und Schutt und Asche war.

Aber das lag ja nicht an den Nazis, sondern an den Amis. Weil die ja die Bomben auf Dresden geworfen haben. Niemand weiß warum. Also niemand von der AfD.

Schaut man sich die weltpolitische Lage an, kommt die Befürchtung auf, dass genau das wieder droht. Die Erde ein verloren im Weltall drohender Schutthaufen.

Die Höckes und Weigels und Orbans und Melonis und Erdogans und Bolsonaros und Modis und Netanjahus arbeiten daran. Sie ersehen sich einen Trümmerhaufen als Aussichtsturm. Von dort aus haben sie dann einen wunderschönen Ausblick auf die verwüsteten Landschaften, für die sie verantwortlich zeichnen.

Immerhin hat jeder völkische Kleingarten dann einen formschönen Zaun oder eine vollendende Mauer.

Doch seien wir ehrlich: Die einzigen Mauern, die wir brauchen, sind Brandmauern gegen Rechts.

 

Je ne sais pas un Wagenknecht

Axel Klingenberg: Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!